#FB Why I’m going to leave #facebook / Warum ich Facebook verlasse


English / Deutsch

fuck facebook

Dear friends,

I have decided to leave facebook. The explanation in english will be shorter than the one in german. Pardon me! My english is not the best.

Facebook is really inefficient for doing revolutionary things. Censorship, blockings and all these little harassments are getting more and more each day.
And the more time I spend on other social networks and tools the less time I have talking on FB to people which only have the interest to talk about revolution.
Personal networking, spreading informations and searching for informations is more difficult here than in for example twitter.
I think the list with reasons why it is necessary to boycott FB could be even longer.

Another reason why I am going to leave FB is that I am fucked up to work as a negotiator between those people who are already in other social networks and those who wants to be loyal to Zuckerberg and our governments. 😉

If one of our projects, for example #iRUN, will getting bigger we will get repression from the capitalistic system and I believe that they will try to catch the key figures to bate our movement. I am not interested in that.

I also noticed that most of my german friends talk about global revolution but do not have any contacts to international activists because of being ashamed to talk english.
In other social networks and tools the discussion between different countries is much better because we teach other how to use these new tools.

In fine I made my decision and I hope that some of my friends will think about my words and maybe follow me. I will not leave tomorrow, but in a few weeks.

So here are some digital details about me when you want to stay in contact with me:

E-Mail: viktoriaocc@gmail.com
Twitter: @Anon_Victory
Blog: https://victoryviktoria.wordpress.com/
google+: Victory Viktoria
Diaspora: victoryviktoria@joindiaspora.com – https://joindiaspora.com/people/3433d0705954cd14

Liebe Freund_Innen,

ich habe mich dazu entschieden Facebook zu verlassen. Gerade in den letzten Wochen ist mir vermehrt aufgefallen, wie ineffektiv FB ist und wie sehr es uns daran hindert, revolutionäre Tätigkeiten auszuüben. Die Zensur und die Sperrungen, die kleinen Schikanen, von denen sich FB jeden Tag neue ausdenkt, haben massiv zugenommen und der Ruf nach einem Boykott wird immer lauter.
Zudem stelle ich fest, dass ich auch schlicht keine Zeit mehr habe, sinnlose Diskussionen in Gruppen zu führen, mit Menschen, die sich mit der Realität nicht auseinander setzen wollen.
In anderen sozialen Netzwerken und Tools, die das Internet heutzutage so bietet, gibt es diese zwar auch, aber lange nicht in der Menge wie hier. Die Vernetzungsmöglichkeiten und der persönliche Kontakt zu Aktivist_Innen sind eingeschränkt, genauso wie die Möglichkeiten Informationen zu verbreiten.
Gezielt nach Informationen zu suchen ist deutlich schwieriger, als z.B. auf Twitter. Diese Liste warum FB scheiße ist, ließe sich wohl noch lange fortsetzen.

Ein weiterer Grund warum ich mich dazu entschieden habe, meine Accounts hier zu löschen ist folgender: Ich predige jeden Tag zu all meinen Freund_Innen, dass sie sich doch bitte mit Pads, IRC-Channels, Mumble, und co. auseinandersetzen sollen. Aber im Grunde mache ich es ihnen zu leicht, da sie mich jeden Tag hier erreichen können. Ich fungiere als Vermittler zwischen denjenigen, die bereits in anderen Netzwerken unterwegs sind und denjenigen, die Zuckerberg aus unverständlichen Gründen die Treue halten wollen. Diese Tätigkeit als Vermittlerin kostet mich nicht nur eine Menge Zeit, sie ist auch gefährlich für mich. Wir sollten die Repressionen des Staates nicht unterschätzen und sollten wir z.B. mit #iRUN eine große Bewegung auf die Beine stellen, so werden wir nicht lange warten müssen, bis der Staat interveniert. Der erste Schritt ist dann normalerweise wichtige Schlüsselfiguren heraus zu ziehen und so lange der Repression auszusetzen, bis sie sich drei Mal überlegen, weiterhin aktiv zu sein.

Ebenfalls stelle ich fest, dass die meisten meiner deutschen FB-Freunde zwar immer von globaler Revolution sprechen, aber völlig isoliert in ihren deutschen Gruppen feststecken und sich nicht einmal trauen Englisch zu sprechen. Und das obwohl aus dem Ausland um Informationen aus Deutschland über unsere Proteste und unsere politische Situation nahezu gebettelt wird. In anderen sozialen Netzwerken ist der Dialog zwischen verschiedenen Nationen deutlich stärker, ganz einfach deshalb weil man sich die Nutzung dieser Tools gegenseitig beibringt.
Der Kontakt zu Aktivist_Innen aus dem Ausland ist meiner Meinung nach ein wichtiger Bereich in der Revolution, können wir doch von Bewegungen die schon länger aktiv sind, eine Menge lernen.

Kurz und gut: Mein Entschluss steht fest und es steht jedem frei, über diese Entscheidung nachzudenken und sich gegebenenfalls anzuschließen. Ich werde auch nicht von heute auf morgen hier verschwinden, sondern dies gut vorbereiten.

Hier alle möglichen Kontaktdaten, wie man mich in Zukunft im Netz erreichen kann:

E-Mail: viktoriaocc@gmail.com
Twitter: @Anon_Victory
Blog: https://victoryviktoria.wordpress.com/
google+: Victory Viktoria
Diaspora: victoryviktoria@joindiaspora.com – https://joindiaspora.com/people/3433d0705954cd14

Autor: ★ Victory ★ Viktoria ★

Politisch aktiv seit 2010, im Wandel schon seit immer... :-P Hier findet ihr einen bunten Mix aus politischen und "privaten" Texten. Die Themen sind breit gefächert, aber, wie ich finde, halbwegs gut sortiert. Daher stöbert einfach mal rum und sucht euch das aus, was euch gefällt. Für mich lassen sich mein Alltag und mein Privatleben nicht vom politischen Aktivismus trennen. Denn die kapitalistischen Bedingungen haben weitreichende Folgen für jeden von uns. Der Kampf für ein besseres Leben muss in den Alltag integriert werden. Ich spreche Deutsch, Englisch und nun auch Spanisch. Dies eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten mich zu vernetzen und zu informieren. Aktuell interessiere ich mich vor allem für die EZLN in Mexiko und natürlich die spanischen Widerstandsbewegungen. Ich würde mich als dem Anarchismus nahestehende Person bezeichnen, glaube aber nicht an fertige Lösungen, sondern nur an Ansätze, die gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelt werden müssen. Die antikapitalistische, fertige Lösung dem jetzigen System überzustreifen, würde bedeuten, dass sich eben nichts ändert, weil sich in den Köpfen der Menschen nichts geändert hat. Ein Umdenken und der Wandel des Einzelnen sind das Einzige, was uns davor bewahrt ins Verderben zu schlittern. Denn seien wir mal ehrlich, wenn wir so weitermachen, ist der Planet in ein paar hundert Jahren spätestens sowieso unbewohnbar. Schon mein ganzes Leben lang bin ich angeeckt, weil ich mich nicht fertigen Modellen unterwerfen wollte. In der Schule nicht, in der Uni nicht, im Berufsleben nicht und schon drei Mal nicht bei linken Gruppen und Strukturen. Doch genau die sind es, die vielfach auf eine übelst autoritäre Weise jeden neuen Gedanken im Keim ersticken. Denn schon längst sind auch linke Gruppen Teil des neoliberalen, kapitalistischen Systems. Dort werden neue Gruppen eben als Konkurrenz angesehen, erst Recht, wenn sie nicht die exakt selben Vorgehensweisen haben, wie man selbst. Für mich definiert sich links sein wie folgt: "Ich informiere mich möglichst umfassend zu einem Thema und versuche mir anschließend meine eigene Meinung dazu zu bilden. Doch wann immer sich mir die Möglichkeit bietet, noch mehr darüber zu lernen, werde ich das tun und parallel dazu immer wieder an meiner eigenen Meinung arbeiten. Das kann bedeuten, dass ich im Laufe der Zeit meinen Standpunkt zu Themen mehrfach ändere. Doch das ist nichts wankelmütiges, denn es beruht auf einer Weiterentwicklung. Die Welt befindet sich in einem immerwährenden Wandel und nur, wenn auch wir bereit sind uns zu wandeln, können wir erreichen, dass sich Dinge zum Besseren ändern. "Hab keine Angst einen offenen Geist zu besitzen. Dein Gehirn wird nicht wegfliegen." im Original: "No tengas miedo de tener mente abierta, tu cerebro no va a salir volando." Das Zitat wird der EZLN in Mexiko zugeschrieben.

2 Kommentare zu „#FB Why I’m going to leave #facebook / Warum ich Facebook verlasse“

  1. Voll gut. FB verlassen, gmail und g+ account. Top! Um diese Nachricht abzuschicken, kann ich mich übrigens immer noch über FB verifizieren. Sehr durchdacht, dieser Beitrag.

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