#Wuppertal #1Mai 2014 #1MaiWpt – Echt Autonom!


Hier folgt nun mein Demo-Bericht inklusive Analyse der Autonomen 1.Mai-Demonstration in Wuppertal. Zuvor möchte ich noch einige Worte über die Nachttanz-Vorabenddemo verlieren, die einen Abend vor dem 1.Mai seit einigen Jahren stattfindet.

Das Soli-Komitee Wuppertal organisiert diese Veranstaltung, welche jedes Jahr unter einem speziellen Motto stattfindet. Dieses Jahr wurde das Motto bewusst etwas allgemeiner gehalten und lautete: „Wir haben mehr vom Leben als von der Arbeit!“ Damit sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass wir in der heutigen, durchkapitalisierten Welt uns nur noch selten außerhalb des Hamsterrads bewegen. Für mehr Infos könnt ihr den kompletten Aufruf zur Vorabenddemo lesen.

Gesammelt für die Vorabenddemo wurde sich auch dieses Jahr im Derweerth’schen Garten in Wuppertal Elberfeld. Bereits ab 19:00 Uhr liefen Redebeiträge und natürlich Musik, während nach und nach immer mehr Autonome, Punks, Alternative und natürlich viele junge und auch ältere Menschen, die kostenlos und draußen feiern wollten, den Garten füllten.

Es wurde viel mehr als letztes Jahr für diese Demo mobilisiert. Entsprechend waren wir etwas enttäuscht als die Demo sich mit einiger Verspätung um 21:15 Uhr mit geschätzt 500 Leuten in Bewegung setzte. Doch die Demo wuchs auf ihrer Strecke noch einmal um ca. 150 Menschen an. Vorneweg lief ein Block in drei zusammen geknoteten Transpis, der zahlreiche, thematisch sehr verschiedene Parolen skandierte. Dahinter folgte der Lauti, von dem mit einer fetten Sound-Anlage Musik gespielt wurde und die Lichtanlage bunte Punkte an die Häuserwände warf. Danach folgten die Demonstrant*Innen. Anders als in den Jahren zuvor, wurde auch hinter dem Lauti nicht bloß getanzt und gefeiert, sondern es wurden genau wie vor dem Wagen ebenfalls immer wieder Parolen skandiert. Ein schönes Zeichen dafür, dass auch die Partymeute durchaus nicht unpolitisch war. Als wir an einem türkischen Café vorbeikamen und auf türkisch „Schulter an Schulter gegen Faschismus“ riefen gab es lauten Beifall von den Gästen. Auch sonst wurde die Demo als willkommene Abwechslung auf der Straße fast durchweg positiv begrüßt. Viele Anwohner*Innen winkten aus den Fenstern oder standen vor den Läden und Wohnungen um uns ihre Solidarität zu zeigen.

Am Jobcenter gab es einen kurzen Zwischenstopp mit einem Redebeitrag gegen die Hartz4-Gesetze und Jobcenter im allgemeinen, dann ging es 100 Meter weiter auf den Kasinokreisel wo die Demo ebenfalls noch einmal einen Stopp einlegte, Termine verkündet wurden und vor den Augen der in den Cafés sitzenden Gäste ausgelassen getanzt wurde.

Vorabenddemo auf der Gathe Richtung Hbf

Anschließend zog die Demo weiter bis zum Schauspielhaus. Als es auf dem Weg dorthin auf einmal wie aus Eimern anfing zu schütten, blieb der Frontblock trotzdem laut und kämpferisch und auch die meisten Teilnehmer*Innen hinter dem Lauti blieben bis zur Abschlussfeier auf dem Platz vor dem Schauspielhaus dabei, wo noch eine Dreiviertel Stunde ohne Regen bis 00:00 Uhr getanzt und gefeiert wurde.

Abgesehen von einigen Taschenkontrollen am Ende der Demo blieb die Polizei friedlich und zurückhaltend und regelte lediglich den Verkehr. Allerdings vermute ich die Gründe für dieses Verhalten eher dort, dass sie am nächsten Tag schon genug Stress mit den 1.Mai-Demos hat und dementsprechend aus egoistischen Gründen von weiteren Provokationen abgesehen hat.

 

Kommen wir nun zum 1.Mai in Wuppertal.

Der DGB, sowie etliche Parteien und andere Gruppen und Initiativen endeten mit ihrer 1.Mai-Demo gegen 12:15 Uhr auf dem Laurentius-Platz, wo sich die meisten Teilnehmer*Innen sofort auf Bier und Bratwurst stürzten. Als der Oberbürgermeister Jung auf der Bühne an Mikrofon trat äußerten eine Handvoll Aktivist*Innen darüber lautstark ihren Unmut und zogen mit einem Banner und Flugblättern auf den Platz.

Das Soli-Komitee als kritischer Gast bei der DGB-Kundgebung

Innerhalb von noch nicht einmal zwei Stunden waren alle Flyer verteilt und erstaunlicherweise gab es von den meisten der Teilnehmer*Innen äußerst positives Feedback. Einige erkundigten sich nach der Vorabenddemo, andere lobten, dass auch radikalere Kräfte ehrlich ihre Meinung über die Gewerkschaften äußerten.

Um kurz nach 14:00 Uhr machte die Sängerin auf der Bühne eine Pause und die Aktivist*Innen nutzten diese Gelegenheit um über eine mobile Soundanlage Redebeiträge zu äußern, die sich zum einen mit dem Thema der Busfahrer*Innen und ihrer katastrophalen Situation in Leiharbeit, Niedriglöhnen und Zeitarbeitsfirmen wie z.B. „Rheingold“ beschäftigte, aber auch kritische Worte über den DGB und Verdi enthielt. Als Beispiel wurde Verdis Reaktion auf die Bürgerinitiative „Döpps 105“ genannt. Die Gewerkschaft hatte ihren Mitglieder*Innen dazu geraten nicht für ein Bürgerbegehren für die Kostendeckelung des Bauprojekts Döppersberg zu unterschreiben. Ein Zuhörer reagierte prompt. Er ging zu einem Tisch von Verdi, nahm eines der Fähnchen was dort lag, zeriss es in der Luft und knallte es wieder auf den Tisch. Auch sonst gab es sehr aufmerksames Zuhören und viel Applaus für die Aktivist*Innen.

Diese zogen dann in einer Spontandemo, völlig unbehelligt von der Polizei, zum Busbahnhof und hielten dort noch eine kurze Kundgebung für die Busfahrer*Innen ab, was von denen mit viel Applaus und Freude begrüßt wurde.

Soli-Kundgebung für die Busfahrer*Innen am Busbahnhof

Abschließend bleibt eine große Kritik an den klassischen Gewerkschaften, die es sich im Kapitalismus gemütlich gemacht haben und auch bei internationalen Streiks nicht einmal ein Soli-Schreiben veröffentlichen. Shame on you!

 

Für die Autonome 1.Mai-Demo in Wuppertal, die traditionell nie bei den Bullen angemeldet wird, wurde in diesem Jahr für 18:00 Uhr auf der Gathe / Höhe AZ, aufgerufen. Da viele Aktivist*Innen aus NRW bei den Blockaden der Nazi-Aufmärsche in Duisburg, Essen und Dortmund anwesend sein wollten, hatte man entschieden, erst für den frühen Abend zu mobilisieren. Leider blieben die Nazis in Dortmund sehr lange sehr hartnäckig und konnten wegen der vielen Blockaden erst um halb vier auf einer geänderten Route laufen, so dass viele Aktivist*Innen es nicht schafften um 18:00 Uhr in Wuppertal zu sein. Außerdem gab es wieder heftige Polizeigewalt gegen die Antifaschist*Innen, die aufs schärfste zu verurteilen ist. Ich wünsche allen Verletzten, egal ob physisch oder psychisch eine baldige Genesung. Danke für euren Einsatz an dieser Stelle.

Um 18:00 Uhr standen gerade einmal 60 Menschen vor dem AZ, wohingegen die Bullen mit etlichen Wannen rund um das AZ überall positioniert waren. Die Gathe wurde von vielen Riot Cops, Bereitschaftsbullen in ihrer üblichen Kampfmontur, komplett gesperrt. Obwohl in vielen Nebenstraßen auf dem Ölberg, in der Nordstadt und der Innenstadt Bullenautos standen, gelang es einer kleinen Gruppe von Aktivist*Innen eine Spontandemo durch die Innenstadt zum AZ zu organisieren. Ca. 15 Menschen zogen mit einem großen „AZ bleibt an der Gathe“-Banner quer durch die Einkaufsstraßen und skandierten viele antifaschistische und antikapitalistische Slogans & natürlich auch immer wieder „Kein Tag ohne – Autonomes Zentrum“.

Banner Sponti
Das Banner der Sponti, die ohne Polizeibegleitung durch die Innenstadt zog

Als die Sponti die Gathe erreichte, konnte man in den Gesichtern der Bullen Panik lesen. Hektisch wurde hin und her gefunkt und nach einer Minute zogen sich die Cops an den Rand der Straße zurück und ließen die Sponti ungehindert zum Rest der Autonomen Demo vor dem AZ durch. Etwas überraschend fand ich, dass nicht einmal durch Schikane versucht wurde, die Aktivist*Innen einzuschüchtern, um sie in Zukunft von solchen Spontis abzuhalten. Es gab weder Taschenkontrollen, noch wurden die Personalien aufgenommen. Außerdem wurde auch nachträglich kein/e Anmelder*In gefordert, wie es eigentlich üblich ist, wenn die Polizei schikanieren will. Insgesamt wirkten die Bullen schon ab diesem Zeitpunkt völlig überfordert.

Schon kurze Zeit später startete die autonome 1.Mai-Demo völlig überraschend mit ca. 250 Leuten die Markomannenstraße hoch, am AZ vorbei in ziemlichem Tempo. Die Bullen wirkten hektisch, hatten allerdings vor der Demo ziemlich schnell einen Kamerawagen positioniert, der natürlich die ganze Zeit über die Demo filmte. Trotzdem waren die Teilnehmer*Innen weder vermummt noch klassisch im „Black Bloc-Style unterwegs. Autonome liefen neben Politiker*Innen der Linken, Punks neben jungen Menschen im Freizeit-Look. In der ersten Reihe hatten sich einige bunte Perücken übergezogen oder trugen Cowboy-Hüte und Sonnenbrillen. Obwohl die Demo ein ziemliches Tempo drauf hatte, wurden durchgehend Parolen gerufen. Auch hier gab es ein breites Spektrum an Botschaften. Immer wieder wurde auch das Lied „Say it loud, say it clear, Refugees are welcome here“ angestimmt.

Viele Anwohner*Innen hatten sich auf den Bürgersteigen versammelt, winkten, hoben zum Gruß die Faust, etliche schlossen sich der Demo an, unter anderem auch Kinder und Jugendliche, die schon auf die Demo gewartet hatten. Insgesamt wuchs die Demo auf geschätzt knappe 500 Teilnehmer*Innen.

Dann gab es einen Versuch des Durchbruchs auf den Karlsplatz, um doch noch in die Innenstadt zu gelangen, der allerdings von etlichen Riot-Cops mit Hunden verhindert wurde. Die Bullen waren aggressiv, einige wirkten auch verunsichert und überfordert, aber zu richtiger Gewalt kam es nicht. Nicht zuletzt weil die Aktivist*Innen sich sehr schnell zurückzogen und die Demo sich nun nicht mehr in Richtung Innenstadt bewegte. Als die Demo die Hochstraße hoch zog, und nun eigentlich direkt über die Marienstraße zum Schusterplatz, dem Endpunkt hochgeleitet werden sollte, entschieden die Aktivist*Innen, noch eine Runde durch die Nordstadt zu drehen und bogen rechts in den Höchsten ein. Dort gab es dann etwas Pyro-Technik, was von den Teilnehmer*Innen lautstark begrüßt wurde.

Autonome Routenwahl den Höchsten hinauf, im Hintergrund Pyro-Technik

Ohne Kamerawagen ging es dann weiter und ein Zivi wurde entdeckt und sofort aus der Demo geschmissen.

Über die Wiesenstraße gelangte die Demo dann bis auf die Briller Straße, von der ein zweiter Versuch gestartet werden sollte, in die Innenstadt zu gelangen. Das allerdings scheiterte, da die Bullen mit Helmen auf dem Kopf sich der Demo in den Weg stellten und sie letzten Endes zum Umdrehen bewegen konnte.

Behelmte Bullen
Robocops halten die Autonome 1.Mai-Demo in der Briller Straße auf

Doch die Erleichterung bei den Bullen hielt nicht lange an. Kurzerhand wurde ein Tor geöffnet und fast alle Aktivist*Innen verschwanden einen steilen Hang hinauf zwischen Häusern und Bäumen. Hier verabschiedeten sich die Menschen der älteren Generation, ebenso wie ein Rollstuhlfahrer. An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für eure Teilnahme an der Autonomen 1.Mai-Demo und eine Entschuldigung dafür, dass der Spaß, den Bullen ein Schnippchen schlagen zu können, auf eure Kosten ging.

Die Demo kam auf einem Hinterhof an und zunächst gab es kein Weiterkommen. Doch dann wurde eine Treppe entdeckt, die die Aktivist*Innen hochstürmten, um am Ende zu sehen, dass sie zwischen Bäumen an einem Zaun landeten. Es ging einige Minuten nicht weiter, dann wurde der Zaun unten nach oben gebogen und nach und nach konnten alle Aktivist*Innen unter dem Zaun durchkriechen. Dabei gab es eine Person, die den Zaun hochhielt und eine zweite Person, die den Menschen dabei half unter dem Zaun durchzukommen. Danke noch mal an euch, dass ihr dafür gesorgt habt, dass sich keiner verletzt hat. Einige Teilnehmer*Innen kletterten auch ein Stück die Mauer an der rechten Seite vom Zaun hoch. So gelangten nach und nach alle auf die Charlottenstraße. Zwei Streifenpolizisten standen völlig überfordert neben dem Geschehen und versuchten nicht einmal etwas zu unternehmen. Was auch?

Als alle die Kletterei gemeistert hatten, zog die Demo zügig die Charlottenstraße runter. Dort erwarteten uns wieder hektische und nervöse Riotcops, die hin und her rannten, aber nichts unternahmen um die Demo irgendwie zu stoppen. Sie wirkten völlig planlos. Die Demo zog noch eine Ehrenrunde um den Schusterplatz herum, was von den bereits zahlreich anwesenden Nachbar*Innen und Demonstrant*Innen auf dem Platz mit Jubel begrüßt wurde. Mit einem letzten „Say it loud, say it clear“ endete die Demo an der Ecke Schneiderstraße / Marienstraße. Doch nur fünf Minuten später startete eine Sponti von etwa 100 Menschen die Marienstraße runter Richtung Hochstraße, die allerdings nach fünf Minuten wieder zum Schusterplatz zurückkehrte.

Banner Balkon
Banner an einem Balkon in der Schneiderstraße am Schusterplatz

Als das Fest auf dem Platz schon in vollem Gange war, bemerkten einige Menschen, dass die Bullen von der Schusterstraße aus alle abfilmten und auch vereinzelt Personalien kontrollierten. Durch das Mikro gab es sofort eine Ansage, das unverzüglich zu lassen, sonst würde sich wohl möglich noch einmal ein Sponti Richtung Innenstadt formieren. Die Drohung wirkte, denn nur fünf Minuten später verschwanden die Cops und ließen uns in Ruhe feiern.

Die VoKü vom AZ hatte tolles Essen vorbereitet, es gab Musik vom Lauti und natürlich Redebeiträge zu verschiedenen Themen, wie z.B. von der Bewegung gegen Zwangsräumungen aus Köln „Alle für Kalle“ und von jemandem aus Mülheim über den drohenden Abriss der Wissollstraße. Natürlich wurden auch aktuelle Termine für Wuppertal durchgegeben.

Am 03.05.2014 gibt es das Ölbergfest.

Am 09.05.2014 will ProNRW um 14:00 auf dem Alter Markt eine Kundgebung abhalten. Mehr Infos zu Gegenprotesten findet ihr hier.

Am 10.05.2014 gibt es in der Innenstadt vor den City Arkaden eine Demo „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Gegen den geopolitischen Konfrontationskurs der NATO und Russland! Gegen die Unterstützung von ukrainischen Faschist*Innen durch die deutsche Regierung!“

Und am 29.05.2014 gibt es wieder das Sperrmüllfest auf dem Otto-Böhne-Platz.

Ansonsten findet ihr viele Infos aus Wuppertal auch auf der Seite vom AZ.

Für Tweets rund um den 1.Mai in Wuppertal checkt auf Twitter #1MaiWpt.

 

Zuletzt noch ein paar Worte der Analyse: Nach meiner Theorie war es die Idee des Verfassungschutzes die Nazis am 1. Mai auf die Straßen zu schicken, damit die linke Szene sich um Blockaden und Gegenproteste kümmern muss und nicht mehr mit eigenen Themen autonom auf die Straße gehen kann. Dieses Konzept ist in den letzten Jahren in vielen Städten gut aufgegangen. In Wuppertal lief es dieses Jahr aber genau anders herum. Denn die Bullen waren selbst zu wenige, weil viele ihrer Kolleg*Innen in Dortmund, Duisburg oder Essen Antifaschist*Innen knüppeln mussten. Sie kannten den Ölberg und die Nordstadt nicht gut und waren mit der autonomen Demo, die selbstbestimmt durch die vielen kleinen Straßen zog fast durchgehend überfordert.

Die Sponti durch die Innenstadt hat gezeigt, dass es möglich ist am 1.Mai in der Innenstadt von Wuppertal zu demonstrieren.

Insgesamt haben wir in Wuppertal am 1. Mai klar gemacht, dass die Nordstadt und der Ölberg unser Territorium sind. „Bulle, Bulle sei nicht dumm. Häng nicht auf dem Ölberg rum!“

Mir persönlich hat diese Demo viel Kraft gegeben und ich kann mir gut vorstellen, dass am 1. Mai 2015 in Wuppertal noch mehr geht.

 

Vielen Dank an alle diejenigen die am 1. Mai 2014 auf der Straße waren, Nazis blockiert haben, Gewerkschaften ihre Kritik gezeigt haben, revolutionäre Themen und Botschaften nach vorne gebracht haben. Vielen Dank an die Sanis, an diejenigen, die zu Hause vor den PCs die Nachrichten weiter verbreitet haben. Vielen Dank an die Medien und Journalist*Innen die ehrlich und fair über die 1.Mai-Demos berichtet haben. Vielen Dank an all diejenigen, die ihre Solidarität mit uns ausgedrückt haben, indem sie an den Fenstern und an der Straße standen.

Kein Tag ohne – Autonomes Zentrum!

AZ BLEIBT AN DER GATHE!

Autor: ★ Victory ★ Viktoria ★

Politisch aktiv seit 2010, im Wandel schon seit immer... :-P Hier findet ihr einen bunten Mix aus politischen und "privaten" Texten. Die Themen sind breit gefächert, aber, wie ich finde, halbwegs gut sortiert. Daher stöbert einfach mal rum und sucht euch das aus, was euch gefällt. Für mich lassen sich mein Alltag und mein Privatleben nicht vom politischen Aktivismus trennen. Denn die kapitalistischen Bedingungen haben weitreichende Folgen für jeden von uns. Der Kampf für ein besseres Leben muss in den Alltag integriert werden. Ich spreche Deutsch, Englisch und nun auch Spanisch. Dies eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten mich zu vernetzen und zu informieren. Aktuell interessiere ich mich vor allem für die EZLN in Mexiko und natürlich die spanischen Widerstandsbewegungen. Ich würde mich als dem Anarchismus nahestehende Person bezeichnen, glaube aber nicht an fertige Lösungen, sondern nur an Ansätze, die gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelt werden müssen. Die antikapitalistische, fertige Lösung dem jetzigen System überzustreifen, würde bedeuten, dass sich eben nichts ändert, weil sich in den Köpfen der Menschen nichts geändert hat. Ein Umdenken und der Wandel des Einzelnen sind das Einzige, was uns davor bewahrt ins Verderben zu schlittern. Denn seien wir mal ehrlich, wenn wir so weitermachen, ist der Planet in ein paar hundert Jahren spätestens sowieso unbewohnbar. Schon mein ganzes Leben lang bin ich angeeckt, weil ich mich nicht fertigen Modellen unterwerfen wollte. In der Schule nicht, in der Uni nicht, im Berufsleben nicht und schon drei Mal nicht bei linken Gruppen und Strukturen. Doch genau die sind es, die vielfach auf eine übelst autoritäre Weise jeden neuen Gedanken im Keim ersticken. Denn schon längst sind auch linke Gruppen Teil des neoliberalen, kapitalistischen Systems. Dort werden neue Gruppen eben als Konkurrenz angesehen, erst Recht, wenn sie nicht die exakt selben Vorgehensweisen haben, wie man selbst. Für mich definiert sich links sein wie folgt: "Ich informiere mich möglichst umfassend zu einem Thema und versuche mir anschließend meine eigene Meinung dazu zu bilden. Doch wann immer sich mir die Möglichkeit bietet, noch mehr darüber zu lernen, werde ich das tun und parallel dazu immer wieder an meiner eigenen Meinung arbeiten. Das kann bedeuten, dass ich im Laufe der Zeit meinen Standpunkt zu Themen mehrfach ändere. Doch das ist nichts wankelmütiges, denn es beruht auf einer Weiterentwicklung. Die Welt befindet sich in einem immerwährenden Wandel und nur, wenn auch wir bereit sind uns zu wandeln, können wir erreichen, dass sich Dinge zum Besseren ändern. "Hab keine Angst einen offenen Geist zu besitzen. Dein Gehirn wird nicht wegfliegen." im Original: "No tengas miedo de tener mente abierta, tu cerebro no va a salir volando." Das Zitat wird der EZLN in Mexiko zugeschrieben.

2 Kommentare zu „#Wuppertal #1Mai 2014 #1MaiWpt – Echt Autonom!“

  1. Vielleicht war es zur Abwechslung auch mal defensive Taktik der Cops, es nicht in Gewalt ausarten zu lassen und die Demo gewähren zu lassen?!

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